Buchtipps Häusliche Gewalt

Man sollte meinen, dass zum Thema Häusliche Gewalt bzw. zum Themenkomplex Gewalt gegen Frauen alles gesagt, geschrieben und verstanden sei. Wir schreiben das Jahr 2023. Wir sollten gelernt haben aus der Vergangenheit und vergleichen uns gern mit anderen Kulturen, in denen es, nach Meinung unserer wohlwollenden Gedanken, noch etwas rückständiger zugeht als bei uns. Dabei sind unsere Erfolge bei der Prävention und Bekämpfung bezüglich Häusliche Gewalt auffallend ausbleibend.

Selbstgerechtigkeit verhindert Gerechtigkeit. Deshalb brauchen wir einen kritischen Blick und einen Besen, um vor der Tür unserer eigenen Gesellschaft und Kultur zu kehren. Folgende Bücherliste kann helfen, die Augen langsam aber entschieden zu öffnen. Nur wer sieht, kann seine Schritte bewusst ausrichten.

Die stille Gewalt: Wie der Staat Frauen alleinlässt von Asha Hedayati

Deutschland ist theoretisch gut gerüstet für den Schutz von Frauen. Theoretisch. Die Gesetzgebung hat die Gleichberechtigung realisiert.

Doch wie sieht es in der Praxis aus? Können Frauen sich darauf verlassen, dass ein entschiedenes und unverrückbares NEIN zur Gewalt gegen Frauen alternativlos ist?

«Entschieden und präzise beschreibt Asha Hedayati, wie viel mehr Gesetzgebung, Recht und Gesellschaft tun müssen, damit Frauen gewaltfrei leben können. Ausreden, noch länger damit zu warten, gibt es nach diesem Buch nicht mehr.» Teresa Bücker

«Dank dieser dringlichen Analyse von häuslicher Gewalt finden alle, die die gesellschaftliche Dimension und die  Mitverantwortung der staatlichen Institutionen verstehen und verändern möchten, eine klare, hellsichtige und bestärkende Stimme.» Asal Dardan

„Das Buch hinterlässt ein beklemmendes Gefühl beim Lesen, es überzeugt durch die Wucht an Einblicken. Und weil Hedayati analysiert, wie alles mit allem zusammenhängt.“ — Elisa Britzelmeier ― Süddeutsche Zeitung

Asha Hedayati ist mit dem Thema Häusliche Gewalt sowohl als Juristin als auch als Dozentin und Publizistin vertraut. Ihr Buch zeigt auf, was lange unter den Teppich gekehrt wurde.

Rowohlt Taschenbuch; (September 2023), 192 Seiten, ISBN ‎ 978-3499010323, 18,00 Euro

Alle drei Tage: Warum Männer Frauen töten und was wir dagegen tun müssen – Ein SPIEGEL-Buch von 

Laura Backes und Margherita Bettoni

Cover - Alle Drei Tage„Jeden Tag versucht in Deutschland ein Mann, seine Frau umzubringen. Alle 3 Tage wird eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Hinzu kommen die Morde an Frauen durch ihnen unbekannte Täter. Diese Verbrechen sind keine Ehrenmorde oder Beziehungstaten, sondern Femizide: Morde, die an Frauen verübt werden, weil sie Frauen sind. Laura Backes und Margherita Bettoni zeigen in diesem aufrüttelnden Buch, dass die Tötung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts auch bei uns ein ernsthaftes gesamtgesellschaftliches Problem ist. Als Familientragödien verharmlost, bleiben viele Frauenmorde verborgen und verdecken die patriarchalen Macht- und Gewaltmuster, die sich tief durch unsere Gesellschaft ziehen. Die beiden Journalistinnen haben mit Überlebenden gesprochen, Experten befragt, die Motive männlicher Gewalttäter untersucht und ihre grausamen Taten hier rekonstruiert. Ihre schockierende Analyse zeigt, dass Femizide uns alle angehen und warum wir jetzt handeln müssen.“ (Quelle: amazon.de)

»Rund 200 Seiten keine leichte Kost und gerade deshalb wichtig, sie zu lesen.« ― NDR Kultur „Journal“

Deutsche Verlags-Anstalt (2021), Gebundene Ausgabe,‎ 208 Seiten. 

ISBN 978-3421048745, 20,00 Euro

 

Prügel: Eine ganz gewöhnliche Geschichte häuslicher Gewalt von Antje Joel

„Häusliche Gewalt ist eines der größten Tabuthemen unserer Zeit. Antje Joel, preisgekrönte Journalistin, bricht dieses Tabu, und erzählt in ihrem Buch offen und schonungslos ihre eigeneCover Prügel - Eine ganz gewöhnliche Geschichte Häuslicher Gewalt Geschichte. Und sie analysiert darüber hinaus den gesellschaftlichen Kontext, denn sie stellt keine Ausnahme dar: Jeden dritten Tag wird eine Frau von ihrem Partner ermordet, jede dritte Frau erlebt häusliche Gewalt. So auch Antje Joel. Mit 16 lernt sie ihren späteren Mann kennen. …“ „Quelle: amazon.de“

Antje Joel spricht von Gewalt. Mit ihrem Buch schafft sie einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Betroffenen. Es ist ein langer Weg aus der Gewalt. Mitmenschen, die Betroffenen unterstellen, sie wollten sich nicht wirklich befreien, weil sie Anzeigen zurückziehen oder plötzlich wieder mit dem Täter in den Urlaub fahren, haben keine Ahnung, welche Prozesse ein Opfer durchlaufen muss. Wer meint, Frauen seien selbst schuld, sollte dieses Buch lesen. 

Rowohlt Taschenbuch, (Januar 2020), 336 Seiten, ISBN 978-3499680434, 12,00 Euro

 

 

 

 

 

 

Hinweis:

Die Bücher, die auf diesem Blog empfohlen werden, über unsere Links zu bestellen, hilt uns ein wenig, diese ehrenamtliche Arbeit zu leisten und die Kosten zu minimieren. Für unsere Besucher ändert sich nichts am Preis etc. Vielen Dank dafür.

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Broschüre Cover

Von Angst bis Zweifel – Glossar gegen Häusliche Gewalt – lies hier mehr über die Broschüre und über das Projekt

Von stg

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